Im MINToringSi-Camp selbst experimentiert

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des MINT Camps 2019

18 Schülerinnen und Schüler verschiedener heimischer Gymnasien und Gesamtschulen hatten am vergangenen Wochenende die Gelegenheit, die Universität Siegen und ihre potentiellen Studienfächer im Rahmen eines MINT-Camps näher kennenzulernen. Diese eineinhalbtägige Veranstaltung ist Bestandteil von MINToringSi, einem gemeinsamen Programm des Verbandes  der Siegerländer Metallindustriellen e.V. (VdSM), der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Siegen und der Bezirksregierung Arnsberg. Ziel ist es, angehende Abiturientinnen und Abiturienten bei ihrer Studienorientierung in einem MINT-Fach (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu unterstützen und den Übergang an die Hochschule in den ersten Semestern zu begleiten. „Das MINT-Camp ist aus unserer Sicht ein sehr guter Baustein im Programm, der den Schülerinnen und Schülern praktische Anwendungsfelder der Studieninhalte zeigt“, sagt Julia Förster, die das Programm für den Arbeitgeberverband Siegen-Wittgenstein betreut. „Die MINT-Fächer werden dadurch mit Leben gefüllt und die Workshops helfen dabei, Begeisterung zu wecken und so die Motivation für ein Studium zu stärken.“

Am ersten Tag des MINT-Camps lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene Einrichtungen der Universität Siegen kennen. Begonnen wurde mit einem gemeinsamen „Mensatest“. Dabei konnten der Ablauf dieser Einrichtung kennengelernt und das bekannt schmackhafte Essen probiert werden. Danach gab Annbritt Siebert von der Zentralen Studienberatung eine Einführung in das Studienangebot der heimischen Hochschule und zwar mit dem Schwerpunkt MINT-Fächer. Die Studienberaterin sprach unter anderem die Themen Bewerbung, Einschreibung und Numerus Clausus an. Anschließend folgte eine Uni-Rallye, die im Vorfeld von den Programm-Betreuern, den sogenannten MINToren, organisiert wurde. Während der Rallye über das Universitätsgelände wurden die Schülerinnen und Schüler mit Fragen zu den universitären Einrichtungen „gelöchert“. Darüber hinaus gab es kleinere Aufgaben, wie zum Beispiel in der Hölderlinbibliothek ein Buch anhand einer Signatur zu finden. „Die von den MINToren organisierte Uni-Rallye und der Austausch mit der Studienberaterin helfen den potentiellen Studierenden sich bereits vorab zu orientieren. So können sie effektiver ins Studium starten“, sagt Dr. Bernd Klose, Geschäftsführer der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät und Projektbetreuer seitens der Universität.

An Tag zwei des MINT-Camps hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich unter Anleitung ihrer MINToren, mit naturwissenschaftlich-technischen Experimenten näher zu beschäftigten. Dazu wurden drei Gruppen gebildet, die zwischen den verschiedenen Stationen wechselten, sodass jeder am Ende alle Experimente kennengelernt hat. „Die Grundlagen der Versuche haben wir zum Beispiel anhand von Präsentationen mit Bildern und Videos dargestellt“, sagt MINTor Steven Schellert. Dadurch wollte man für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gleiche Voraussetzungen schaffen.

Im Experiment von Steven Schellert wurde eine Münze in ein Kupferbad eingetaucht und danach unters Mikroskop gelegt.

Im Experiment von MINTor Steven Schellert und MINTor Matthias Weber wurde eine Münze in ein Kupferbad eingetaucht und anschließend unters Mikroskop gelegt. Ziel des Experiments war es, zu sehen, wie die Kupferschicht gewachsen ist. Das Experiment der MINTorinnenen Lisa Randolph und Ines Münker lieferte Einblicke in die Geschichte der Geheimsprachen. Die Schülerinnen und Schüler entdeckten die Bedeutung von Kryptographie im Mittelalter, indem sie u.a. ein Mordkomplott mithilfe einer Entschlüsselung durch stochastische Methoden aufdeckten. Sie begegneten außerdem Alan Tourings Strategie zur Entschlüsselung der „Enigma“ und erkannten die Unerlässlichkeit funktionierender Verschlüsselung in der modernen digitalen Welt. Im Experiment von Lea Klein ist in einer verdünnten Wasserglaslösung ein farbreicher chemischer Kristallgarten gewachsen. Darüber hinaus wurden mittels Flammenfärbungsversuchen verschiedene Elemente des Periodensystems ermittelt.

Nachdem die einzelnen Gruppen alle Experimente durchlaufen hatten, gab es noch eine Reflexion im Plenum. „Alles in Allem war das MINT-Camp für die Teilnehmenden eine sehr gute Möglichkeit – sich fernab des regulären Schulunterrichts – etwas intensiver mit MINT-Fächern zu beschäftigen “, zog Dr. Bernd Klose ein positives Resümee.