Was machen Vertriebsingenieure und Projektleiter in einem Maschinenbauunternehmen? Und wie wird man Vertriebsingenieur bzw. Projektleiter? Antworten auf diese und weitere Fragen bekamen Ende Mai rund 20 Schülerinnen und Schüler des Programms „MINToringSi – Studierende begleiten Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg in ein MINT-Studium“, als sie die Heinrich Georg GmbH Maschinenfabrik in Kreuztal-Buschhütten besuchten. Begleitet wurden sie von fünf MINToren sowie den Programmkoordinatoren Dr. Bernd Klose (Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät der Universität Siegen) und Julia Förster (Verband der Siegerländer Metallindustriellen e.V.). Als Gesprächspartner seitens des Unternehmens standen neben Thomas Weber, Leiter Customer & Business Partner Relations, Personalsachbearbeiterin Vanessa Koll sowie Vertriebsingenieur Markus Söhngen und Projektleiter Jens Klein zur Verfügung.
Zunächst einmal begrüßte Thomas Weber die Teilnehmenden am GEORGhaus, das 2013 bezogen wurde. Beim Gang durchs Haus informierte er darüber, dass sich am Standort Kreuztal 377 Beschäftigte befinden, weltweit sind es rund 500 Beschäftigte. Heute wird das 1948 von Heinrich Georg gegründete Familienunternehmen in vierter Generation von Diplom-Wirtschaftsingenieur Mark Georg geführt. Das mit den drei Produktbereichen Bandanlagen, Werkzeugmaschinen und Trafoanlagen bestehende Unternehmen hat einen Jahresumsatz von rund 80 Millionen Euro. Bei den Fertigungsanlagen für die Transformatorenindustrie ist das Unternehmen mit einem internationalen Marktanteil von ca. 60 Prozent Weltmarktführer.
Neben dem GEORGhaus bekamen die MINToringSi-Teilnehmenden auch Einblicke in andere Unternehmensbereiche, wie die Fertigung und Montage. In den Montagehallen konnten die Exkursionsteilnehmer u.a. die neu produzierten Bandanlagen und Walzenschleifmaschinen aus nächster Nähe betrachten. Dass sich das traditionsreiche Unternehmen nicht vor Veränderungen scheut, stattdessen stets den Blick in die Zukunft richtet und mit der Zeit geht, wird auch an der eigenen Entwicklungsabteilung, der „GEORGinnovation“, deutlich, die sich mit Industrie X.0 beschäftigen. Hier arbeiten fünf Ingenieure und Informatiker, die sich um neue Technologien und Geschäftsmodelle Gedanken machen und neue Produktideen entwickeln. „Wir investieren nach vorne.
Während des Betriebsrundgangs lernten die MINToringSi-Teilnehmenden auch die Lehrwerkstatt „GEORGlernwerk“ kennen. Das Unternehmen beschäftigt aktuell 30 Auszubildende und duale Studenten in verschiedenen Berufen und Studiengängen. Eine kaufmännische Ausbildung ist genauso möglich wie zum Beispiel die Ausbildung zum Industrie- und Zerspanungsmechaniker oder die Ausbildung zum technischen Produktdesigner oder Elektroniker für Betriebstechnik. Ein Schwerpunkt neben dem Betriebsrundgang bildete der Austausch mit Vertriebsingenieur Markus Söhngen und Projektleiter Jens Klein, die beide ihre individuellen Werdegänge ins Unternehmen vorstellten und alle Fragen der Gäste beantworteten. Markus Söhngen absolvierte von 2004 bis 2008 ein Duales Maschinenbaustudium an der Universität Siegen. Dadurch war bereits der Kontakt zu einem Unternehmen hergestellt, in dem er anschließend vier Jahre lang als Projektingenieur im Vertrieb arbeitete. Seit Herbst 2012 ist der heute 34-Jährige bei der Heinrich Georg GmbH Maschinenfabrik fest eingestellt. Als Vertriebsingenieur im Produktbereich Trafoanlagen begleitet er Projekte vom ersten Kundengespräch bis hin zum Vertragsabschluss. Darüber hinaus steht er, gemeinsam mit den Servicekollegen, dem Kunden über den gesamten Lebenszyklus seiner GEORG Anlage als Ansprechpartner zur Seite.
Der gleichaltrige Jens Klein absolvierte von 2005 bis 2011 ein Maschinenbaustudium an der Universität Siegen. Seine Diplomarbeit, eine Untersuchung zum Längenausgleich von Streifen an Längsteilanlagen, schrieb er in Zusammenarbeit mit der Heinrich Georg GmbH Maschinenfabrik. Danach folgte die Anstellung bei GEORG, wo er bis heute im Bereich Projektmanagement tätig ist.
„Ziel des Tages war es, den am MINToringSi-Programmteilnehmenden Einblicke in die Geschäftsbereiche eines Maschinenbauunternehmens zu geben und aufzuzeigen, wie mögliche Karrierewege in diese Branche aussehen können“, sagte Julia Förster, Programmkoordinatorin seitens der Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein. Dr. Bernd Klose, Programmkoordinator seitens der Universität Siegen, ergänzte: „Anhand beider Werdegänge haben die MINToringSi-Teilnehmenden erfahren, wie wichtig es sein kann, frühzeitig Kontakte zu (Wunsch-) Arbeitgebern zu knüpfen und dafür Netzwerke wie z. B. MINToringSi zu nutzen.“