Gestern fand die offizielle Aufnahmeveranstaltung von „MINToringSi – Studierende begleiten Schülerinnen und Schüler auf dem Weg in ein MINT-Studium“ zum ersten Mal in der Geschichte des Programms virtuell statt. Corona bedingt sind virtuell aber nicht weniger feierlich 21 Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe heimischer Gymnasien und Gesamtschulen (Städtisches Gymnasium Bad Laasphe, Gymnasium Stift Keppel in Hilchenbach, Städt. Gymnasium Kreuztal, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Neunkirchen, Gymnasium auf der Morgenröthe Siegen, Gymnasium Wilnsdorf) in das Programm aufgenommen worden. Im Beisein ihrer Eltern, Lehrer sowie Vertretern der Universität Siegen, der Bezirksregierung Arnsberg und des Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen e.V. (VdSM) erhielten sie im virtuellen Raum die Aufnahmeurkunden für das regionale Bildungsprogramm.
MINToringSi ist ein gemeinsames Programm des VdSM als Verband der Siegerländer Metallindustriellen e.V., der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Siegen und der Bezirksregierung Arnsberg. Seit 2008 fördert es in jeweils drei Jahre langen Mentoren-Beziehungen den Übergang vom Abitur bis in die ersten Semester an der Universität. Dadurch sollen die Teilnehmer von MINToringSi bei ihrer Studienorientierung in einem MINT-Fach unterstützt werden. Die Abkürzung „MINT“ steht dabei für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. „Mithilfe von MINToringSi möchten wir junge Menschen dazu motivieren, ein MINT-Studium aufzunehmen. Gleichzeitig ist uns als Verband der frühzeitige Kontakt zu den MINToringSi-Teilnehmenden sehr wichtig, denn die MINTees sind unsere zukünftigen Fachkräfte“, sagte Dipl.-Ing. Jörg Dienenthal, Vorsitzender des VdSM, in seinem Grußwort.
Prof. Dr. Holger Schönherr, Dekan der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät (IV) der Universität Siegen, betonte in seinem Grußwort wie wichtig es ist, verschiedene wissenschaftliche Disziplinen zu vernetzen: „Innerhalb kürzester Zeit ist es MINT-Fachkräften, wie zum Beispiel Biochemikern, Medizinern, Informatikern und Technikern gelungen, einen Impfstoff zu entwickeln. Daher sollten wir Interdisziplinarität stärker als Chance begreifen um aktuelle und zukünftige Probleme besser lösen zu können.“
StD Christian Feldmann, der ein Grußwort seitens der Bezirksregierung Arnsberg an die Teilnehmer richtete, stellte ebenfalls die enorme Bedeutung der MINT Fächer für zahlreiche Berufsfelder in den Fokus. „Neben der Ausbildung von Fachleuten für die Industrie, stehen Naturwissenschaftler gerade auch in der momentanen Pandemie-Zeit immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit, wo ihre Expertise bei der Beratung der Bundesregierung und natürlich auch bei der Entwicklung von Impfstoffen gefragt ist“, sagte er.
Im Rahmen der virtuellen Aufnahmeveranstaltung stellten sich die drei MINToren Désirée Schütz, Damian Sulik und Timo Meyer persönlich vor. Sie gaben Einblicke ins Programm und zu den weiteren Planungen. Darüber hinaus gab Désirée Schütz, die das Programm selbst als MINTee durchlaufen hat, einen Einblick in das damalige Projekt ihrer Gruppe zum ETHER-Chess, einem Fern-Schachspiel. Dr.-Ing. Thomas Reppel, der ebenfalls einmal als MINTor für das Programm tätig war, unterstützt neuerdings hauptamtlich die Programmbetreuer Dr. Bernd Klose (Universität Siegen) und Julia Förster (Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein). Er brachte den Teilnehmenden der virtuellen Aufnahmeveranstaltung, das Projekt seiner damaligen Gruppe zur Feinstaubmessung in Siegen näher.
Festredner des Abends war Prof. Dr. Volker Michel vom Department Mathematik der Universität Siegen. Sein Vortrag behandelte Inverse Probleme, die immer dann auftreten, wenn das Interessante nicht für Messungen zugänglich ist, dafür aber damit verwandte Beobachtungen gemacht werden können. Darunter fällt der Blick ins Gehirn bei der Computertomographie, die Erforschung des Erdinneren auf der Basis von Erdbebendaten und die
Beobachtung des Klimawandels aus dem Satellitenorbit. Das Lösen solcher inverser Probleme ist mit zahlreichen mathematischen Herausforderungen verbunden und Gegenstand der Forschung in der Siegener AG Geomathematik.
Abgerundet wurde die festliche Aufnahmeveranstaltung mit verschiedenen Musikstücken von Justus Bien, der an der Musikschule in Dresden „Akustische Gitarre, Jazz, Rock, Pop und Weltenmusik“ studiert und live zugeschaltet war. Bei dem Lied „Chasing Cars“ wurde er mit Gesang von Kevin Rudek begleitet.