Das zweite Förderjahr des Coaching-Programms „MINToringSi – Studierende begleiten Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg in ein MINT-Studium“ steht in diesem Jahr unter ganz besonderen Vorzeichen. „Nachdem im ersten Jahr die Exkursion und das MINT-Camp wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten, haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit sich die Teilnehmenden, die 2019 ins Programm aufgenommen wurden, zur Gruppenbildung und Themenfindung für ihre Forschungsprojekte treffen konnten“, sagt Julia Förster, die das Programm für die Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein betreut. „Die eigenen, kleinen Forschungsprojekte bilden den Schwerpunkt des zweiten Förderjahrs“, ergänzt Dr. Bernd Klose, Programmkoordinator seitens der Universität Siegen.
Daher hatten die vier MINToren diesmal nicht nur die Aufgabe, die 21 Oberstufen-Schülerinnen und -Schüler heimischer Gymnasien und Gesamtschulen bei der Themenfindung und -konkretisierung zu unterstützen, sondern sie mussten sich auch im Vorfeld Gedanken darüber machen, wie das unter den Corona-bedingten Regelungen ablaufen kann. Damit beispielsweise die Abstandsregelungen eingehalten werden konnten, wurden die am Programm Teilnehmenden in der Aula am Paul-Bonatz-Campus der Universität Siegen begrüßt.
Nachdem die Schülerinnen und Schüler von MINTor Kevin Suta mit der weiteren Planung der Projektphase vertraut gemacht wurden, bekamen sie anhand von Beispielprojekten der vergangenen Jahrgänge einen Eindruck davon, in welche Richtungen die Projektarbeiten gegangen sind. Zur Veranschaulichung zeigte MINTor Till Staschko den Anwesenden den Prototypen aus dem vergangenen Jahr, mit dem die damalige Siegergruppe mit der Energiegewinnung beim Fahrradfahren überzeugte.
Anschließend waren die Kreativität und persönlichen Interessen der MINTees gefragt. Nach einem kurzen Brainstorming sind die Vorschläge im Plenum gesammelt und hinsichtlich ihrer Machbarkeit diskutiert worden. „Das lief Corona-bedingt etwas holprig ab, zumal die geforderten Abstandsregelungen in der Aula die Verständigung in einem derart großen Saal nicht unbedingt begünstigt haben“, resümiert Dr. Bernd Klose im Nachgang der eineinhalbtägigen Veranstaltung. „Trotzdem sind wir sehr froh darüber, dass die Veranstaltung überhaupt durchgeführt werden konnte und, dass die MINTees so kurzfristig kommen konnten“, unterstreicht Julia Förster.
Nach der Gruppeneinteilung im Plenum haben sich die drei Kleingruppen auf drei Räume verteilt, wo sie mit ihrem jeweiligen MINTor weitere Überlegungen hinsichtlich des Themas angestellt haben. Aktuell sieht es danach aus, dass sich das Projekt der Gruppe von MINTor Till Staschko mit einer autarken Wetterbox befassen wird, welche sich nach Möglichkeit durch erneuerbare Energien oder Abfallprodukte wie Biomüll selbst mit dem nötigen Strom versorgt. Die Gruppe von MINTor Paulus Aleksa hat als mögliches Thema eine Magnetschwebebahn als ökologische Transportidee von Gütern ins Auge gefasst. Die Gruppe von MINTor Kevin Sutas vertieft die Idee der Bionik, voraussichtlich am Beispiel einer „atmungsaktiven“ Wand nach Muster eines Termitenbaus.
„Während der Projektphase werden die Schülerinnen und Schüler von ihren MINToren (Studenten sowie Assistenten und Doktoranden der MINT-Fächer an der Universität Siegen) unterstützt“, erläutert Julia Förster. „Somit sind sie nicht auf sich allein gestellt, sondern können von dem Fachwissen, den Erfahrungen und den Netzwerken ihrer Coaches profitieren “, ergänzt Dr. Bernd Klose.
Damit die MINToringSi-Teilnehmenden mit dem Handwerkszeug für den Zwischenbericht, der Ende November abgegeben werden muss, gerüstet sind, bieten die MINToren Anfang November einen Schreibworkshop zum wissenschaftlichen Arbeiten an.
Text und Fotos: Julia Förster