Allein die Dosis macht das Gift

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Bei Merck in Darmstadt hatten die Teilnehmer des MINToringSi-Programms Gelegenheit, in die verschiedenen Geschäftsbereiche des Unternehmens Einblick zu nehmen.

Auch heute noch gilt dieser von Paracelsus im 15. Jahrhundert geprägte Leitsatz für die Tests von Wirkstoffen in der Pharma- und Chemieindustrie, zum Beispiel bei Merck in Darmstadt. Bei einer gemeinsamen Exkursion zu dem weltweit 50.000 Mitarbeiter zählenden Familienunternehmen hatten die Teilnehmer des MINToringSi-Programms Gelegenheit in die verschiedenen Geschäftsbereiche des Unternehmens Einblick zu nehmen. Dabei war die Station in der Toxikologie nur eine von vielen des abwechslungsreich und interessant gestalteten Tages.

Ziel des Tages war es, den am MINToringSi-Programm teilnehmenden Schülern und Studierenden Einblick in die spannenden Geschäftsbereiche eines großen Pharma- und Chemieunternehmens zu geben und aufzuzeigen, welche Faktoren entscheidend für erfolgreiche Karrierewege in dieser Branche sind. Nach einem kurzen Überblick über die Geschäftsfelder des Unternehmens im Besucherzentrum standen daher zwei Kurzvorträge von zwei jungen Mitarbeiterinnen auf dem Programm. Neben ihrer aktuellen Tätigkeit stellten eine Physikerin und eine Verfahrensingenieurin ihre Lebensläufe und ihre individuellen Wege ins Unternehmen Merck vor. Beide gaben den Besuchern wichtige Hinweise für ihre Karriereplanung mit auf den Weg: Neben Auslandserfahrung in Form von Praktika oder Auslandssemestern sind vor allem der frühe Aufbau eines eigenen Netzwerkes, die Kenntnis der relevanten Schlagwörter, sowie der Spaß an der Sache entscheidend für den Erfolg bei der Stellensuche bzw. einer Initiativbewerbung. „Die Suche nach geeigneten Stellen sollte nicht erst nach Abschluss des Studiums beginnen. Idealerweise behalten Studierende und Schüler bereits frühzeitig Angebote von Unternehmen oder Branchen im Auge, die sie interessieren“, meint Dipl. Chem. Ulrike Strobl, die selbst bereits seit vielen Jahren bei Merck beschäftigt ist und für die Konzeption und Durchführung von wissenschaftlichen Werkführungen zuständig ist.

„Uns ist es besonders wichtig, dass die MINT-interessierten Schülerinnen und Schüler frühzeitig Perspektiven und Ziele entwickeln, die ihnen auch über eventuelle ‚Durststrecken‘ während des Studiums hinweghelfen“, betont Christina B. Schmidt, die die Betreuung des Projektes seitens des Arbeitgeberverbandes Siegen-Wittgenstein seit kurzem übernommen hat. „Bei MINToringSi profitieren MINToren und MINTees gleichermaßen“, ergänzt Bernd Klose, seitens der Universität Siegen verantwortlich für das Programm, „MINTees lernen sich zu organisieren, selbstständig zu arbeiten, bekommen Einblicke in das Leben an der Universität und knüpfen erste Kontakte. Für die MINToren ist das Projekt eine gute Referenz im Lebenslauf, zudem wird auch hier selbstständiges Arbeiten, Teamwork und die Eigenverantwortung gestärkt.“

Das Projekt MINToringSi fördert seit 2008 in jeweils drei Jahre dauernden Mentoren-Beziehungen den Übergang von der Schule an die Hochschule. Die gerade in den MINT-Fächern besonders hohen Studien-Abbrecherzahlen, konnten in den vergangenen Jahren durch das genau auf die Bedarfe abgestimmte Konzept bei den Teilnehmern nahezu auf null reduziert werden. Der Verband der Siegerländer Metallindustriellen trägt in der Kooperation mit der Universität Siegen mit dem Programm dazu bei, den dringend benötigten Fachkräftenachwuchs zu sichern. Unterstützt wird MINToringSi zudem von der Bezirksregierung Arnsberg.