Neue MINToringSi-Runde gestartet

Gruppenbild der anwesenden neuen MINToringSi-Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Gruppenbild der anwesenden neuen MINToringSi-Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Im Arthur-Woll-Haus der Universität Siegen mischten sich gestern Ansprachen, Bilder von brennenden Hochhäusern, Löschaktionen von Feuerwehren, Demonstrationen eines Kniffelroboters sowie eines solarbetriebenen Modellautos mit eingebautem Hindernis-Stopp und Flamenco-Klänge zu besonderen Eindrücken. Die Veranstalter des Projektes „MINToringSi“ hatten zur festlichen Aufnahmeveranstaltung 33 ausgewählte Oberstufenschülerinnen und –schüler und ihre Eltern sowie die entsprechenden Schulvertreterinnen und -vertreter in das Gästehaus der Universität eingeladen. Die Schülerinnen und Schüler der Clara-Schumann-Gesamtschule Kreuztal, des Evangelischen Gymnasiums und des Fürst-Johann-Moritz Gymnasiums in Siegen-Weidenau, der Gesamtschule Eiserfeld, des Gymnasiums Kreuztal, des Gymnasiums Netphen, des Gymnasiums Wilnsdorf, des Peter-Paul-Rubens-Gymnasiums in Siegen und des Gymnasiums Stift-Keppel in Hilchenbach bekamen ihr Aufnahmezertifikat für das Programm MINToringSi überreicht. Über drei Jahre hinweg werden sie nun von der Oberstufe bis in ein naturwissenschaftlich-technisches Studium betreut.

Prof. Dr.-Ing. Karsten Kluth begrüßte im Arthur-Woll-Haus und referierte zum Thema „Hochhausbrandbekämpfung – Nur eine Frage der Technik?“
Prof. Dr.-Ing. Karsten Kluth begrüßte im Arthur-Woll-Haus und referierte zum Thema „Hochhausbrandbekämpfung – Nur eine Frage der Technik?“

Der Prodekan der Naturwissenschaftlich-technischen Fakultät der Universität Siegen, Prof. Dr.-Ing Karsten Kluth, stellte in seiner Begrüßung die heimische Universität – „den größten Siegerländer Arbeitgeber“ – vor. Siegen habe auch die einzige Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät im Lande. Diese Alleinstellung, der Zusammenschluss der naturwissenschaftlich-technischen Fachrichtungen, war Ziel des jüngsten Umstrukturierungsprozesses und sei etwas Besonderes im Land. Aufgabe der Fakultät sei es, so Professor Kluth, die Jugend besonders im MINT-Bereich zu begleiten und abzuholen. Dazu diene etwa das Programm „MINT on Tour“, bei dem Studierende und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MINT-Fakultät die siebten und achten Klassen heimischer Schulen beim Experimentieren anleiten. MINToringSi diene in der Folge dazu, Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe „abzuholen“ und für ein MINT-Studium möglichst in Siegen zu begeistern.

Am Ende der Veranstaltung wurden den Schülerinnen und Schülern die Aufnahmeurkunden für das Projekt MINToringSi überreicht.
Am Ende der Veranstaltung übergab Dipl.-Ing. Jörg Dienenthal, Vorsitzender des Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen e.V., den Schülerinnen und Schülern die Aufnahmeurkunden für das Projekt MINToringSi überreicht.

Dipl.-Ing. Jörg Dienenthal, Vorsitzender des Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen e.V., hob die gute Zusammenarbeit zwischen Universität, Wirtschaft und Bezirksregierung bei diesem Programm hervor. Das Projekt diene dazu, „… junge Menschen zu fördern und zu fordern. Sie sollen dadurch Fähigkeiten erwerben, die über den eigentlichen Fachrahmen in der Schule hinausgehen“.

Der Vertreter des dritten Projektpartners, Reinhold Klüter von der Bezirksregierung Arnsberg, betonte in seinem Grußwort, dass die Formulierung „Abholen junger Menschen in der Schule“ nicht mit „Festhalten“ oder „Gängeln“ zu tun habe. Die jungen Programmteilnehmerinnen und -teilnehmer sollten auch mittels „MINToringSi“ selbstständig werden. Im Übrigen sollte damit auch etwas gegen die hohen Studienabbrecherquoten im MINT-Bereich getan werden. Das Programm MINToringSi erfülle ideal die Empfehlungen der Kultusministerkonferenz zur Stärkung des naturwissenschaftlichen Unterrichts, indem etwa Praxisnähe und Studienorientierung vermittelt werde. Denn „… man weiß durch MINToringSi viel besser, worauf man sich dann im Studium einlässt“.

Im Rahmenprogramm der Veranstaltung referierte anschließend Prof. Kluth zum Thema „Hochhausbrandbekämpfung – Nur eine Frage der Technik?“ Der Arbeitswissenschaftler und Ergonomiespezialist hatte im Rahmen eines Forschungsprojektes, an dem u.a. auch die Feuerwache Weidenau bei praktischen Versuchen eingebunden war, Untersuchungen zum maximalen Wasserdruck beim Einsatz von Löschwassersystemen bei Hochhausbränden angestellt. Sehr anschaulich schilderte er – auch mit drastischen Bildern und Videos – die rasante Ausbreitung von Hochhausbränden, bei der insbesondere die explosionsartige Entzündung von Rauchgasen ein besonderes Problem auch für die Feuerwehren darstellt. Er erläuterte anschaulich Basisversuche, bei dem Feuerwehrleute unter hohem Druck stehende moderne Hohlstrahlrohre oder klassische CM-Strahlrohre zur Bekämpfung von Rauchgasen einsetzen. Dazu wurde die elektromyographische Aktivität einzelner Muskeln wie etwa des Bizeps gemessen. Mit dem Ergebnis, dass den Feuerwehrleuten beim Einsatz mit einem CM-Strahlrohr nur ein Wasserdruck von 8 bar bei einem Volumenstrom von 200 l /Minute zugemutet werden kann. Beim Einsatz mit dem modernen Hohlstrahlrohr empfiehlt die Studie maximal 8bar bei 400 l.

Anschließend stellten sich die MINToren, die studentischen Projektbetreuer, persönlich vor und erläuterten die weiteren Projektplanungen. Gitarrist Fidi Großmann umrahmte die Veranstaltung mit Flamenco-Klängen.