Ingenieure haben eine vielseitige Tätigkeit

MINToringSi zu Besuch bei der Maschinenfabrik Heinrich Georg in Kreuztal

34 Schülerinnen und Schüler des Projekts „MINToringSi“ besuchten in der vergangenen Woche zusammen mit ihren Betreuern (MINToren) die Maschinenfabrik Heinrich Georg in Kreuztal-Buschhütten.
34 Schülerinnen und Schüler des Projekts „MINToringSi“ besuchten in der vergangenen Woche zusammen mit ihren Betreuern (MINToren) die Maschinenfabrik Heinrich Georg in Kreuztal-Buschhütten.

Der Mittelstand tickt in vielen Fällen anders als die Großindustrie. Statt dem weit verbreiteten Denken in Quartalszahlen stehen eher Kundenorientierung, Partnerschaft zu Kunden und Lieferanten, Nachhaltigkeit,  langfristige Existenzsicherung sowie die eigenen Mitarbeiter als die treibenden Kräfte des Erfolgs im Fokus des Geschehens. Wie all dies im konkreten gelebt wird, lässt sich am besten durch direkte Einblicke in ein Unternehmen erfahren. 34 Schülerinnen und Schüler des Projekts „MINToringSi“ besuchten daher in der vergangenen Woche zusammen mit ihren Betreuern (MINToren) die Maschinenfabrik Heinrich Georg in Kreuztal-Buschhütten.

Nach einer kurzen Unternehmensvorstellung stand das Thema MINT-Berufe bei GEORG im Vordergrund. Marc Stefan Debus stellte den Besuchern beispielhaft seinen beruflichen Werdegang und seine Aufgaben vor. Der 26-jährige Vertriebsingenieur studierte u.a. an der Uni Siegen Wirtschaftsingenieurwesen, war aber auch als Werkstudent in Stuttgart, wo er bei einem großen Automobilhersteller seine Diplom-Arbeit fertigte. Als Vertriebsingenieur im Geschäftsbereich  Trafoanlagen für Mittel- und Süd-Amerika befasst er sich heute nicht nur mit Marktstudien, sondern hält Kontakt zu Kunden bis hin zum Vertragsabschluss und zur Auslieferung der Anlagen, was auch mit Reisetätigkeit verbunden ist. Neben dem Beherrschen von Technik, betriebswirtschaftlicher Kostenrechnung und  Fremdsprachen wie Englisch und Spanisch ist aber auch die interne Kommunikation zu anderen Abteilungen (Konstruktion und Fertigung) für ihn sehr wichtig.

Henning Helsper studierte Maschinenbau an der Universität Siegen und befasst sich seit 2011 mit der Konstruktion von GEORG-Trafoanlagen. Schlagwortartig skizzierte der 29-Jährige bei der MINToringSi-Veranstaltung seine Tätigkeit so: Entwickeln und Umsetzen von Ideen, Realisierung von Kundenwünschen, Abstimmung mit dem Vertrieb sowie Konstruieren von Maschinenbauteilen, Baugruppen und Anlagen am Computer. Die Projekte mit einer Durchlaufzeit von bis zu zwei Jahren werden durchgängig mit betreut. Daraus ergeben sich vielfältige Aufgaben in seinem Bereich, die eine breite Wissensgrundlage erfordern. „Bei einem Mittelständler wie GEORG zu konstruieren hat Vorteile. Durch unsere Fertigungstiefe ergibt sich eine gute Verzahnung mit Fertigung und Montage.“, fasste Henning Helsper seine Tätigkeit zusammen.

Tom Giebeler stellte anschließend sein duales Maschinenbaustudium bei GEORG und an der Universität Siegen vor. Der 22-Jährige lobte dabei den Praxiseinblick im Unternehmen, aber auch die gute Unterstützung vom Unternehmen und von Kollegen. Er brauche sich anders als normale Studenten keine Sorge um Praktikasuche zu machen. Beim eigentlichen Studium sieht er noch „Optimierungsbedarf“, da beispielsweise die Praxisphasen bei GEORG in den Semesterferien auch noch mit Klausuren belastet würden.

Was könnten die Schüler, die im Projekt MINToringSi bei ihrem Übergang von der Schule in ein  MINT-Studium betreut werden, an Erkenntnissen mitnehmen? Alles in allem wurde vor allem die doch sehr breite und vielseitige Tätigkeit von Ingenieuren im Unternehmen deutlich. Neben Fachwissen und Fremdsprachen haben dabei auch Kommunikation und Teamarbeit eine überragende Bedeutung.

Nach diesen Informationen gab es einen Betriebsrundgang durch Konstruktion und Fertigung. Das 1948 von Heinrich Georg gegründete Familienunternehmen liefert seine Produkte in die Bereiche Mobilität, Energie und Industrie. Gefertigt werden neben Trafoanlagen, wo man Weltmarktführer ist, auch Bandanlagen für Coils sowie Spezial-Werkzeugmaschinen, etwa für die Walzenbearbeitung oder für das Fräsen von Eisenbahnschienen. GEORG setzt trotz einer Exportquote von 80 Prozent bei Konstruktion und Fertigung auf „Made in Kreuztal“. In Kreuztal sind rund 370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. In den letzten Jahren wurde insbesondere der Standort an der Langenauer Straße erheblich erweitert.

Mehr Informationen: www.georg.com.