Archiv der Kategorie: Aktuelles

Zweitägiges MINT-Experimentiercamp an der Universität Siegen

Im Projekt MINToringSi, bei dem Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg von der Schule in ein MINT-Studium begleitet werden, spielen mehrtägige Experimentiercamps eine große Rolle. Sie dienen der prak­tischen Heranführung bzw. der Beschäftigung mit dem Thema MINT (- wobei dieses Kürzel bekanntlich für Mathematik, Informatik, Natur­wissen­schaften und Technik steht). Am vergangenen Wochenende fand wieder eine zweitägige Veranstaltung an der Universität Siegen mit rund 30 Teilnehmern und ihren studentischen Betreuern, den sog. MINToren, statt.

Alexandra Röder von der Zentralen Studienberatung der Universität Siegen gab eine kurzweilige Einführung in das Studienangebot der heimischen Hochschule.
Alexandra Röder von der Zentralen Studienberatung der Universität Siegen gab eine kurzweilige Einführung in das Studienangebot der heimischen Hochschule.

Der erste Tag diente wieder dem näheren Kennenlernen des Siegener Bildungshügels am Haardter Berg. Er begann mit einem „Mensatest“, wo man den Ablauf dieser Einrichtung kennen lernte und auch das bekannt schmackhafte Essen probieren konnte. Danach gab Alexandra Röder von der Zentralen Studienberatung  eine kurzweilige Einführung in das Studienangebot der heimischen Hochschule. Sie stellte dabei nicht nur die an der Universität Siegen zu studierenden Fächer mit Schwerpunkt MINT vor, sondern warf in einem kleinen „Uni 1×1“ wichtige Fragen zu Bewerbung, Einschreibung und  Numerus Clausus auf. Darüber hinaus sprach Alexandra Röder auch deutlich an, was heutzutage in einem Studium verlangt wird, nämlich Motivation, Wissensdurst, Durchhaltevermögen und Eigenständigkeit der Studierenden. Anschließend folgte ein Rundgang (eine „Rallye“)  über das Universitätsgelände, wo die MINToren mit vielen Fragen zu den universitären Einrichtungen „gelöchert“ wurden.

Einen breiten Raum nahm im Workshop auch das Löten ein.
Einen breiten Raum nahm im Workshop auch das Löten ein.

Am zweiten Tag beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler verschiedener heimischer Schulen unter Anleitung ihrer Mentoren mit einem praktischen Projekt. Jeder baute ein „mikrocontroller-gesteuertes Fahrzeug mit Wegerkennung mittels Liniensensor“. An verschiedenen Stationen wurden dazu zunächst Grundlagen im Löten und von Bits und Bytes vermittelt und eine einfache Programmierung in der Programmiersprache C erarbeitet. Danach wurden Schaltungen gelötet und das Modellfahrzeug an einzelnen Stationen zusammengebaut. Dazu gehörte auch die Herstellung einer Kunststoffkarosserie sowie  eines phosphoreszierenden Leuchtstoffs mittels Verbrennungssynthese für die Oberfläche der Fahrzeugkarosserie. Workshopbegleitend wurde  jedem Teilnehmer ein Projektskript zur Verfügung gestellt. Am Ende eines langen Samstags konnte dann jeder MINTee ein in den meisten Fällen funktionierendes Fahrzeug mit nach Hause nehmen. In wenigen Monaten soll für diese Gruppe ein weiteres Experimentiercamp stattfinden.

Im Mittelpunkt der Ingenieur

MINToringSi zu Besuch bei Dango & Dienenthal

Unser Gruppenbild der MINToringSi-Besucher und der an der Veranstaltung beteiligten DDS-Ingenieure entstand beim Betriebsrundgang.
Unser Gruppenbild der MINToringSi-Besucher und der an der Veranstaltung beteiligten DDS-Ingenieure entstand beim Betriebsrundgang.

Welche Bedeutung haben Ingenieure in einem Maschinenbauunternehmen? Was machen sie dort alles? Und wie wird man Ingenieur? Antworten auf diese Fragen bekamen  gestern rund 30 Schülerinnen und Schüler der Projektgruppe MINToringSi, als sie die traditionsreiche Dango & Dienenthal Maschinenbau GmbH (DDS) in Siegen-Weidenau besuchten. Als Gesprächspartner standen natürlich Ingenieure zur Verfügung, angefangen von Mit-Geschäftsführer Rainer Dango, dem Technischen Leiter Burkhard Mende bis hin zu den jüngeren Konstrukteuren Giuseppe D´Alessandro und Dan Schütte. Burkhard Mende  gab auf die Eingangsfragen die treffende Zusammenfassung: „Unsere Produkte sind sehr technisch und müssen dem Kunden erklärt werden. Das machen Ingenieure, die an allen Schaltstellen im Unternehmen zu finden sind, in der Geschäftsleitung und Verkauf, im Projektmanagement, im Einkauf, im Service und im EDV-Bereich“. In der Familien geführten und bald  150 Jahre alten Unternehmensgruppe, die zu den „hidden champions“ im schmalen Marktsegment der Schmiedemanipulatoren zählt, sind insgesamt 10 Prozent der 190 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ingenieure.

Die Arbeit eines Ingenieurs ist vielseitig und die Ansprüche an ihn nicht eben niedrig. Geeignet für ein Ingenieurstudium sind deshalb, so Burkhard Mende, junge Menschen mit schulischen Leistungskursen in Mathematik und Physik, mit technischem Interesse sowie Lernbereitschaft und Ausdauer. Bei Ingenieurbewerbern achtet man bei DDS aber nicht nur auf einen guten Studienabschluss und einer zügigen Studiendauer. „Wir erwarten natürlich auch soziales Engagement, Teamarbeit sowie gute Fremdsprachenkenntnisse vor allem in Englisch und Reisebereitschaft“, betonte Rainer Dango. Dies sei bei einem weltweit agierenden Unternehmen wie Dango & Dienenthal unabdingbar.

Nach einem Betriebsrundgang durch Fertigung und Montage erläuterten die beiden jüngeren Gesprächspartner ihr Studium und ihren Werdegang bei DDS. Dan Schütte absolvierte nach seinem Realschulabschluss eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker und zeitgleich erwarb er die Fachhochschulreife berufsbegleitend und arbeitete danach im erlernten Beruf, ehe er 2001 mit einem Anstellungsvertrag bei DDS an der Universität Siegen ein duales Ingenieur-Studium absolvierte. Auf Grund anderer schulischer Voraussetzungen im Vergleich zu einem Gymnasiasten sei das Studium nicht ganz einfach gewesen und habe Nacharbeit in Tutorengruppen erfordert. Nach dem Ende des Studium 2006 wurde er bei DDS fest eingestellt. Heute befasst sich der 34-Jährige mit der Konstruktion von Schwerlastrobotern. Alles in allem habe er – so Dan Schütte – einen sehr interessanten und vielseitigen Beruf“.

Der ebenfalls gleichaltrige Giuseppe D´Alessandro hat ebenfalls einen Realschulabschluss vorzuweisen. Er absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Industriemechaniker und holte danach berufsbegleitend das Fachabitur nach. Anschließend studierte er neun Semester (einschließlich eines Praxissemester in England) Maschinenbau in Gummersbach. Danach folgte die Anstellung bei DDS, wo er  bis heute im Konstruktionsbereich Hydraulik tätig ist. An Hand dieser beiden Lebensläufe konnten die jungen Besucher gut nachvollziehen, wie man den Begriff Zielstrebigkeit im Leben ausfüllt.

Mehr Informationen zum Unternehmen gibt es hier:  www.dango-dienenthal.com

Neue MINToringSi-Runde gestartet

Gruppenbild der anwesenden neuen MINToringSi-Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Gruppenbild der anwesenden neuen MINToringSi-Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Im Arthur-Woll-Haus der Universität Siegen mischten sich gestern Ansprachen, Bilder von brennenden Hochhäusern, Löschaktionen von Feuerwehren, Demonstrationen eines Kniffelroboters sowie eines solarbetriebenen Modellautos mit eingebautem Hindernis-Stopp und Flamenco-Klänge zu besonderen Eindrücken. Die Veranstalter des Projektes „MINToringSi“ hatten zur festlichen Aufnahmeveranstaltung 33 ausgewählte Oberstufenschülerinnen und –schüler und ihre Eltern sowie die entsprechenden Schulvertreterinnen und -vertreter in das Gästehaus der Universität eingeladen. Die Schülerinnen und Schüler der Clara-Schumann-Gesamtschule Kreuztal, des Evangelischen Gymnasiums und des Fürst-Johann-Moritz Gymnasiums in Siegen-Weidenau, der Gesamtschule Eiserfeld, des Gymnasiums Kreuztal, des Gymnasiums Netphen, des Gymnasiums Wilnsdorf, des Peter-Paul-Rubens-Gymnasiums in Siegen und des Gymnasiums Stift-Keppel in Hilchenbach bekamen ihr Aufnahmezertifikat für das Programm MINToringSi überreicht. Über drei Jahre hinweg werden sie nun von der Oberstufe bis in ein naturwissenschaftlich-technisches Studium betreut.

Prof. Dr.-Ing. Karsten Kluth begrüßte im Arthur-Woll-Haus und referierte zum Thema „Hochhausbrandbekämpfung – Nur eine Frage der Technik?“
Prof. Dr.-Ing. Karsten Kluth begrüßte im Arthur-Woll-Haus und referierte zum Thema „Hochhausbrandbekämpfung – Nur eine Frage der Technik?“

Der Prodekan der Naturwissenschaftlich-technischen Fakultät der Universität Siegen, Prof. Dr.-Ing Karsten Kluth, stellte in seiner Begrüßung die heimische Universität – „den größten Siegerländer Arbeitgeber“ – vor. Siegen habe auch die einzige Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät im Lande. Diese Alleinstellung, der Zusammenschluss der naturwissenschaftlich-technischen Fachrichtungen, war Ziel des jüngsten Umstrukturierungsprozesses und sei etwas Besonderes im Land. Aufgabe der Fakultät sei es, so Professor Kluth, die Jugend besonders im MINT-Bereich zu begleiten und abzuholen. Dazu diene etwa das Programm „MINT on Tour“, bei dem Studierende und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MINT-Fakultät die siebten und achten Klassen heimischer Schulen beim Experimentieren anleiten. MINToringSi diene in der Folge dazu, Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe „abzuholen“ und für ein MINT-Studium möglichst in Siegen zu begeistern.

Am Ende der Veranstaltung wurden den Schülerinnen und Schülern die Aufnahmeurkunden für das Projekt MINToringSi überreicht.
Am Ende der Veranstaltung übergab Dipl.-Ing. Jörg Dienenthal, Vorsitzender des Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen e.V., den Schülerinnen und Schülern die Aufnahmeurkunden für das Projekt MINToringSi überreicht.

Dipl.-Ing. Jörg Dienenthal, Vorsitzender des Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen e.V., hob die gute Zusammenarbeit zwischen Universität, Wirtschaft und Bezirksregierung bei diesem Programm hervor. Das Projekt diene dazu, „… junge Menschen zu fördern und zu fordern. Sie sollen dadurch Fähigkeiten erwerben, die über den eigentlichen Fachrahmen in der Schule hinausgehen“.

Der Vertreter des dritten Projektpartners, Reinhold Klüter von der Bezirksregierung Arnsberg, betonte in seinem Grußwort, dass die Formulierung „Abholen junger Menschen in der Schule“ nicht mit „Festhalten“ oder „Gängeln“ zu tun habe. Die jungen Programmteilnehmerinnen und -teilnehmer sollten auch mittels „MINToringSi“ selbstständig werden. Im Übrigen sollte damit auch etwas gegen die hohen Studienabbrecherquoten im MINT-Bereich getan werden. Das Programm MINToringSi erfülle ideal die Empfehlungen der Kultusministerkonferenz zur Stärkung des naturwissenschaftlichen Unterrichts, indem etwa Praxisnähe und Studienorientierung vermittelt werde. Denn „… man weiß durch MINToringSi viel besser, worauf man sich dann im Studium einlässt“.

Im Rahmenprogramm der Veranstaltung referierte anschließend Prof. Kluth zum Thema „Hochhausbrandbekämpfung – Nur eine Frage der Technik?“ Der Arbeitswissenschaftler und Ergonomiespezialist hatte im Rahmen eines Forschungsprojektes, an dem u.a. auch die Feuerwache Weidenau bei praktischen Versuchen eingebunden war, Untersuchungen zum maximalen Wasserdruck beim Einsatz von Löschwassersystemen bei Hochhausbränden angestellt. Sehr anschaulich schilderte er – auch mit drastischen Bildern und Videos – die rasante Ausbreitung von Hochhausbränden, bei der insbesondere die explosionsartige Entzündung von Rauchgasen ein besonderes Problem auch für die Feuerwehren darstellt. Er erläuterte anschaulich Basisversuche, bei dem Feuerwehrleute unter hohem Druck stehende moderne Hohlstrahlrohre oder klassische CM-Strahlrohre zur Bekämpfung von Rauchgasen einsetzen. Dazu wurde die elektromyographische Aktivität einzelner Muskeln wie etwa des Bizeps gemessen. Mit dem Ergebnis, dass den Feuerwehrleuten beim Einsatz mit einem CM-Strahlrohr nur ein Wasserdruck von 8 bar bei einem Volumenstrom von 200 l /Minute zugemutet werden kann. Beim Einsatz mit dem modernen Hohlstrahlrohr empfiehlt die Studie maximal 8bar bei 400 l.

Anschließend stellten sich die MINToren, die studentischen Projektbetreuer, persönlich vor und erläuterten die weiteren Projektplanungen. Gitarrist Fidi Großmann umrahmte die Veranstaltung mit Flamenco-Klängen.

„MINTees“ besuchten das deutsche Museum in Bonn

Mitglieder des Projektes „MINToringSi“ besuchten kürzlich das Deutsche Museum in Bonn.
Mitglieder des Projektes „MINToringSi“ besuchten kürzlich das Deutsche Museum in Bonn.

Im Oktober wurden wieder 33 Schülerinnen und Schüler aus Siegen-Wittgenstein in das Projekt MINToringSi aufgenommen, deren Übergang von der Oberstufe in ein MINT-Studium über drei Jahre besonders gefördert wird.  Zur Begrüßung dieser neuen „MINTees“  fand im November ein Tagesausflug in das Deutsche Museum in Bonn, einer Außenstelle des weltberühmten deutschen Museums in München,  statt. Dort werden rund 100 zeitgenössische Meisterwerke aus Naturwissenschaft und Technik gezeigt. Die Objekte, darunter auch viele nobelpreisgekrönte Forschungsergebnisse, stellen exemplarisch wesentliche Zweige der naturwissenschaftlich-technischen Entwicklung der letzten fast sieben Jahrzehnte vor.

Unter sachkundiger  Führung konnten die heimischen Schüler  Eindrücke zu Wissenschaft, Technikgeschichte und zu aktuellen naturwissenschaftlichen Forschungsergebnissen sammeln. An den einzelnen Informationsstationen zu Themen wie Radioteleskopie, Kohlefaserverbund-werkstoffen (Knochenersatz), Multikristallines Silizium (Solarzellen), berührungslose Magnetlager (Transrapid) wurde der entsprechende Sachverhalt anhand von Nachbauten bzw. Originalbauteilen (Teilstücke eines ausgemusterten Synchrotrons) dargestellt. Aktive Stationen waren besonders beliebt, wie z.B. das Lichtgeschwindigkeits-Fahrrad. Dort musste man schnell trampeln, um mit annähernder Lichtgeschwindigkeit die am Beamer projizierte Stadtrundfahrt räumlich zu krümmen.

Im Anschluss daran gab es eine kleine Mittagspause. Danach wurden die MINTees in Gruppen organisiert, um gemeinsam die Museums-Rallye zu bestreiten. Im Workshop am Nachmittag konnten sich die Teilnehmer unter Anleitung eines ehemaligen Chemielehrers in praktischen Versuchen mit verschiedenen Lebensmitteln erproben. Nach der Heimfahrt stand zudem noch ein gemeinsames Abendessen an.  Den gesamten Ausflug ins Museum hatten sechs „MINToren“ des Projektes – Studenten und Doktoranten der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Siegen – organisiert und begleitet.

MINToringSi sucht junge Forscher

Ein Bild vom MINT-Camp des Projekts MINToringSi Ende Juni 2014 an der Universität Siegen: Im Projekt Pflanzenmolekularbiologie  befasste sich eine Projektgruppe unter fachlicher Anleitung  mit der Extraktion, Trennung und quantitativen Analyse diverser pflanzlicher Pigmente.
Ein Bild vom MINT-Camp des Projekts MINToringSi Ende Juni 2014 an der Universität Siegen: Im Projekt Pflanzenmolekularbiologie befasste sich eine Projektgruppe unter fachlicher Anleitung mit der Extraktion, Trennung und quantitativen Analyse diverser pflanzlicher Pigmente.

Gesucht werden Schülerinnen und Schüler mit einem besonderen Interesse an MINT, an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.  Ihnen wird die Möglichkeit geboten, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, Technik und technische Berufe vor Ort in heimischen Unternehmen bzw. an der Universität Siegen kennen zu lernen sowie technische Projekte im Team zu bearbeiten.  Alles in allem bietet „MINToringSi“ eine individuell gestaltete Vorbereitung auf ein späteres MINT-Studium. Mit dem Beginn des neuen Schuljahres ist erneut  die Ausschreibung für dieses Projekt angelaufen. Wie schon 2013 haben rund 30 ausgewählte Oberstufen-Schülerinnen und -Schüler die Möglichkeit die letzten beiden Jahre ihrer Schulzeit in zukunftsträchtige MINT-Studienfächer hineinzuschnuppern und sich gezielt auf ein Studium in diesen Bereichen  vorzubereiten. Betreut und begleitet werden sie dabei von MINT-Studierenden und Mitarbeitern der Universität Siegen, den sog. MINToren.

Für das Projekt muss man sich bis zum 20. September 2014 schriftlich bewerben. Im Downloadbereich auf dieser Internetseite befindet sich dazu ein Anmeldeformular. In dem Bewerbungsschreiben sollten die letzten Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern, eine evtl. AG-Teilnahme in der Oberstufe und die besondere Leistung und Motivation im MINT-Bereich aufgeführt werden. Darüber hinaus sollte der Bewerbung eine Empfehlung der Schule beigefügt werden.

MINToringSi ist ein Kooperationsprojekt der Bezirksregierung Arnsberg, der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Siegen und des Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen e.V. Ziel ist es die Begabungen und Interessen von Schülerinnen und Schülern im MINT-Bereich individuell zu fördern und den Übergang von der Schule an die Hochschule zu unterstützen.

Dreitägiges MINT-Experimentiercamp an der Universität Siegen

Im Projekt Pflanzenmolekularbiologie  befasste sich eine Projektgruppe unter fachlicher Anleitung (etwa durch Dr. Sven Dienstbach, vorne im Bild) mit der Extraktion, Trennung und quantitativen Analyse diverser pflanzlicher Pigmente.
Im Projekt Pflanzenmolekularbiologie befasste sich eine Projektgruppe unter fachlicher Anleitung (etwa durch Dr. Sven Dienstbach, vorne im Bild) mit der Extraktion, Trennung und quantitativen Analyse diverser pflanzlicher Pigmente.

Das Thema mit dem Kürzel MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik und wird inzwischen in  Siegen-Wittgenstein in Form verschiedener Initiativen im schulischen Bereich vorangetrieben. Dazu gehört auch das von der Naturwissen­schaftlich-Technischen Fakultät der Universität Siegen, dem Verband der Siegerländer Metallindustriellen e.V. und der Bezirksregierung Arnsberg getragene Projekt MINToringSi, welches den Übergang von der Schule in ein MINT-Studium begleitet. Dazu wurden seit Projektstart  bereits mehrere Veranstaltungen angeboten.   Am vergangenen Wochenende trafen sich nun, nach einem langen Schuljahr, rund 30 Schülerinnen und Schüler an der Universität Siegen zu einem dreitägigen MINT-Experimentiercamp, um sich mit Themen und Projekten im naturwissenschaftlich-technischen Bereich zu befassen.

Der erste Tag diente dem näheren Kennenlernen des  Siegener „Bildungshügels“ am Haardter Berg. Als Auftakt und Einstieg in das studentische Leben erfolgte zunächst ein „Mensatest“. Nach der offensichtlich gelungenen Stärkung wurden die Workshop-Themen des zweiten Tages vorgestellt und Arbeitsgruppen eingeteilt. Danach gab es eine Führung durch die Universitätsbibliothek, wo deren Nutzungs- und Ausleihsystem erläutert wurde.

Alexandra Röder von der Zentralen Studienberatung (links) erläuterte in einem „kleinen Uni 1x1“ wichtige Fragen zu Bewerbung, Einschreibung und Numerus Clausus an der Universität Siegen.
Alexandra Röder von der Zentralen Studienberatung (links) erläuterte in einem „kleinen Uni 1×1“ wichtige Fragen zu Bewerbung, Einschreibung und Numerus Clausus an der Universität Siegen.

Den Abschluss des ersten Tages bildete eine kurzweilige Einführung in das Studienangebot der Universität durch Alexandra Röder von der Zentralen Studienberatung. Sie stellte nicht nur die an der Universität Siegen zu studierenden Fächer mit Schwerpunkt MINT vor, sondern erläuterte in einem „kleinen Uni 1×1“ wichtige Fragen zu Bewerbung, Einschreibung und Numerus Clausus. Darüber hinaus sprach Alexandra Röder auch deutlich an, was ein Studium heutzutage verlangt, nämlich Motivation, Wissensdurst, Durchhaltevermö­gen und Eigenständigkeit der Studierenden.

Unser Bild entstand bei der Fertigung eines Sterling-Motors aus Alltagsmaterialien.
Unser Bild entstand bei der Fertigung eines Sterling-Motors aus Alltagsmaterialien.

Am zweiten Tag beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung ihrer Mentoren gruppenweise mit kleineren Experimental­projekten. So wurde ein Stirlingmotor gefertigt und die Vorgehensweise dokumentiert. Im Projekt Arduino befassten sich insgesamt zwei Gruppen nach der Vermittlung von ersten Elektronikgrundlagen und Lötarbeiten mit einem Mikrocontroller-Board, mit dessen Hilfe Hardware wie etwa ein 3D-Drucker angesteuert werden kann. In einem weiteren Projekt ging es unter Anleitung von Prof. Dr. Torsten Leutbecher um Entwicklung und Test von möglichst belastungsfähigen Brückenkonstruktionen.  Außerdem befasste sich eine Gruppe um  Prof. Dr. Klaudia Witte und Dr. Sven Dienstbach im Projekt Pflanzenmolekularbiologie mit der Extraktion, Trennung und quantitativen Analyse diverser pflanzlicher Pigmente. Schließlich war eine weitere Gruppe im Freibad Deuz mit dem Thema  Wasseranalytik befasst; denn das Wasser wird dort in  einem sog. „Bioreaktor“ mithilfe natürlicher Organismen gereinigt und aufbereitet.

Am Sonntag, dem dritten Tag des Experimentiercamps, präsentierten die Schülerinnen und Schüler die Workshop-Ergebnisse. Anschließend klang die Veranstaltung mit einem Vortrag von Prof. Dr. Hans Merzendorfer zum Thema „Die moderne Biologie“ aus. Der frisch an die Universität Siegen berufene Molekularbiologe gab eine sehr sachkundige Einführung in die Gentechnik und deren Anwendungen in Umweltschutz, Biotechnologie und Biomedizin. Er plädierte zwar für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Thematik, bedauerte aber auch die  sehr restriktive Einschränkung der Genforschung in Europa und forderte seine jungen Zuhörerinnen und Zuhörer dazu auf sich mit der Genforschung thematisch auseinander zu setzen „… und neutral Fakten zu sammeln“. Dieses Sammeln von Fakten  sei wichtig, weil häufig in der Öffentlichkeit Meinungsmache in beiden Richtungen pro und contra Genforschung zu beobachten wäre.

Ingenieure haben eine vielseitige Tätigkeit

MINToringSi zu Besuch bei der Maschinenfabrik Heinrich Georg in Kreuztal

34 Schülerinnen und Schüler des Projekts „MINToringSi“ besuchten in der vergangenen Woche zusammen mit ihren Betreuern (MINToren) die Maschinenfabrik Heinrich Georg in Kreuztal-Buschhütten.
34 Schülerinnen und Schüler des Projekts „MINToringSi“ besuchten in der vergangenen Woche zusammen mit ihren Betreuern (MINToren) die Maschinenfabrik Heinrich Georg in Kreuztal-Buschhütten.

Der Mittelstand tickt in vielen Fällen anders als die Großindustrie. Statt dem weit verbreiteten Denken in Quartalszahlen stehen eher Kundenorientierung, Partnerschaft zu Kunden und Lieferanten, Nachhaltigkeit,  langfristige Existenzsicherung sowie die eigenen Mitarbeiter als die treibenden Kräfte des Erfolgs im Fokus des Geschehens. Wie all dies im konkreten gelebt wird, lässt sich am besten durch direkte Einblicke in ein Unternehmen erfahren. 34 Schülerinnen und Schüler des Projekts „MINToringSi“ besuchten daher in der vergangenen Woche zusammen mit ihren Betreuern (MINToren) die Maschinenfabrik Heinrich Georg in Kreuztal-Buschhütten.

Nach einer kurzen Unternehmensvorstellung stand das Thema MINT-Berufe bei GEORG im Vordergrund. Marc Stefan Debus stellte den Besuchern beispielhaft seinen beruflichen Werdegang und seine Aufgaben vor. Der 26-jährige Vertriebsingenieur studierte u.a. an der Uni Siegen Wirtschaftsingenieurwesen, war aber auch als Werkstudent in Stuttgart, wo er bei einem großen Automobilhersteller seine Diplom-Arbeit fertigte. Als Vertriebsingenieur im Geschäftsbereich  Trafoanlagen für Mittel- und Süd-Amerika befasst er sich heute nicht nur mit Marktstudien, sondern hält Kontakt zu Kunden bis hin zum Vertragsabschluss und zur Auslieferung der Anlagen, was auch mit Reisetätigkeit verbunden ist. Neben dem Beherrschen von Technik, betriebswirtschaftlicher Kostenrechnung und  Fremdsprachen wie Englisch und Spanisch ist aber auch die interne Kommunikation zu anderen Abteilungen (Konstruktion und Fertigung) für ihn sehr wichtig.

Henning Helsper studierte Maschinenbau an der Universität Siegen und befasst sich seit 2011 mit der Konstruktion von GEORG-Trafoanlagen. Schlagwortartig skizzierte der 29-Jährige bei der MINToringSi-Veranstaltung seine Tätigkeit so: Entwickeln und Umsetzen von Ideen, Realisierung von Kundenwünschen, Abstimmung mit dem Vertrieb sowie Konstruieren von Maschinenbauteilen, Baugruppen und Anlagen am Computer. Die Projekte mit einer Durchlaufzeit von bis zu zwei Jahren werden durchgängig mit betreut. Daraus ergeben sich vielfältige Aufgaben in seinem Bereich, die eine breite Wissensgrundlage erfordern. „Bei einem Mittelständler wie GEORG zu konstruieren hat Vorteile. Durch unsere Fertigungstiefe ergibt sich eine gute Verzahnung mit Fertigung und Montage.“, fasste Henning Helsper seine Tätigkeit zusammen.

Tom Giebeler stellte anschließend sein duales Maschinenbaustudium bei GEORG und an der Universität Siegen vor. Der 22-Jährige lobte dabei den Praxiseinblick im Unternehmen, aber auch die gute Unterstützung vom Unternehmen und von Kollegen. Er brauche sich anders als normale Studenten keine Sorge um Praktikasuche zu machen. Beim eigentlichen Studium sieht er noch „Optimierungsbedarf“, da beispielsweise die Praxisphasen bei GEORG in den Semesterferien auch noch mit Klausuren belastet würden.

Was könnten die Schüler, die im Projekt MINToringSi bei ihrem Übergang von der Schule in ein  MINT-Studium betreut werden, an Erkenntnissen mitnehmen? Alles in allem wurde vor allem die doch sehr breite und vielseitige Tätigkeit von Ingenieuren im Unternehmen deutlich. Neben Fachwissen und Fremdsprachen haben dabei auch Kommunikation und Teamarbeit eine überragende Bedeutung.

Nach diesen Informationen gab es einen Betriebsrundgang durch Konstruktion und Fertigung. Das 1948 von Heinrich Georg gegründete Familienunternehmen liefert seine Produkte in die Bereiche Mobilität, Energie und Industrie. Gefertigt werden neben Trafoanlagen, wo man Weltmarktführer ist, auch Bandanlagen für Coils sowie Spezial-Werkzeugmaschinen, etwa für die Walzenbearbeitung oder für das Fräsen von Eisenbahnschienen. GEORG setzt trotz einer Exportquote von 80 Prozent bei Konstruktion und Fertigung auf „Made in Kreuztal“. In Kreuztal sind rund 370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. In den letzten Jahren wurde insbesondere der Standort an der Langenauer Straße erheblich erweitert.

Mehr Informationen: www.georg.com.

32 Schülerinnen und Schüler wurden in das Programm aufgenommen

MINTor Philipp Spitzer präsentierte bei der Aufnahmeveranstaltung ein Solarauto als konkretes MINToring-Projekt.
MINTor Philipp Spitzer präsentierte bei der Aufnahmeveranstaltung ein Solarauto als konkretes MINToring-Projekt.

Im Januar 2014 wurden 32 Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe heimischer Gymnasien (Städt. Gymnasium Netphen, Städt. Gymnasium Bad Laasphe, Gymnasium Stift Keppel in Hilchenbach,  Städt. Gymnasium Kreuztal, Gymnasium Wilnsdorf sowie  in Siegen: Evangelisches Gymnasium, Fürst-Johann-Moritz Gymnasium, Gymnasium Am Löhrtor, Gymnasium Auf der Morgenröthe) in das regionale MINToringSi-Projekt aufgenommen. Am vergangenen Freitag (14.03.) erhielten sie im Beisein ihrer Eltern und Lehrer/-innen ihrer Schulen im Haus der Siegerländer Wirtschaft in Siegen die Aufnahmeurkunden.

„MINToringSi ist ein Erfolgsmodell, ebenso wie das im Sommer 2013 ausgelaufene Vorgängerprojekt“, lobte Reinhold Klüter von der Bezirksregierung Arnsberg in seinem Grußwort. Hier werde in herausragender Weise der Übergang von der Schule an die Hochschule gefördert, ebenso wie die besonderen Begabungen und Interessen von Schülerinnen und Schülern, die „etwas mehr machen wollen“.  Außerdem würden schon früh die Schnittstellen zur Universität und zur Wirtschaft transparent gemacht.

Prof. Dr. Dr. Ullrich Pietsch, Dekan der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Siegen, betonte, dass Wissenschaft auch Lust vermitteln sollte. Um solch einen Spaß bei jungen Menschen zu wecken, stelle die Universität Siegen ihre Ressourcen zur Verfügung. Dies geschehe aber auch nicht ganz ohne Eigennutz, schließlich wolle man auch um jungen Menschen für ein MINT-Studium in Siegen werben.

Dipl.-Ing. Jörg Dienenthal, Vorsitzender des Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen e.V., hob die intensive Vorbereitung der „MINTees“ auf ein MINT-Studium hervor. „Ich wünsche mir Pünktlichkeit, regelmäßige Veranstaltungsbe­suche, rege Kommunikation, große Einsatzfreude und Teamarbeit der Schülerinnen und Schüler.“ Nur so würde das Projekt Sinn machen und jedem Teilnehmer einen Mehrwert bringen.

Prof. Dr. Holger Schönherr von der Universität Siegen referierte zu dem Thema „Wo stecken das `P` und das `C` in MINT? – Physikalische Chemie im Alltag und ein Blick hinter die Kulissen der aktuellen multidisziplinären Forschung“.
Prof. Dr. Holger Schönherr von der Universität Siegen referierte zu dem Thema „Wo stecken das `P` und das `C` in MINT? – Physikalische Chemie im Alltag und ein Blick hinter die Kulissen der aktuellen multidisziplinären Forschung“.

Im Rahmenprogramm der Veranstaltung referierte Prof. Dr. Holger Schönherr von der Universität Siegen zu dem Thema „Wo stecken das `P` und das `C` in MINT? – Physikalische Chemie im Alltag und ein Blick hinter die Kulissen der aktuellen multidisziplinären Forschung“. Er warf dabei einen Blick auf den Lithium-Ionen-Akku für E-Autos, auf den Beschleunigungssensor für Airbags oder den Touchscreen von Tablet-Computern und Mobiltelefonen, woran Wissenschaftler der Universität Siegen teilweise mitgeforscht haben. Die Physik sei bei diesen Beispielen wichtig, die Chemie wäre aber auch mit dabei, betonte Prof. Schönherr. Insgesamt würde die multidisziplinäre Forschung immer wichtiger. Auch dieses Feld erläuterte der Siegener Wissenschaftler an verschiedenen Beispielen, etwa der Erforschung von Biogrenzflächen eines Polyethylenkopfes bei künstli­chen Hüftgelenken oder bei temperatur-schaltbare Oberflächen­eigenschaften in der Zellforschung mit der praktischen Idee, später einmal Gewebe aus eigenen Zellen zu züchten.

Dominik Wick, der ein ingenieurwissenschaftliches  Bachelor- und Masterstudium bei der Firma EJOT in Bad Berleburg absolvierte und derzeit auch an der Universität Siegen promoviert, stellte dann die dualen Studiengänge der Wittgensteiner Unternehmensgruppe vor.  Darüber hinaus bekamen die MINTees einen ersten  Einblick in die MINT-Projektphase des kommenden Schuljahres vermittelt: Zwei ehemalige MINToring-Teilnehmer stellten zwei konkrete Vorhaben, den sog. Kniffelroboter und ein Solarauto aus dem ersten MINToring-Projekt vor. Schließlich stellten sich auch die MINToren den Gästen vor, die die Schüler direkt betreuen, und erläuterten den weiteren Projektverlauf. 

Licht und Farben erlebbar gemacht

Gruppenbild der MINToringSi-Teilnehmer in Wetzlar anläßlich der Viseum-Besichtigung.
Gruppenbild der MINToringSi-Teilnehmer in Wetzlar anläßlich der Viseum-Besichtigung.

„Was ist Licht“ und „Wie beeinflusst Licht unser Leben“? So etwas wie „Physik  zum Anfassen“ erlebten vor kurzem 31 heimische Schülerinnen und Schüler des aktuellen MINToringSi-Jahrgangs, als sie das Viseum in Wetzlar besichtigten. Mit interessanten Erzählungen der Tour-Führer und greifbaren Experimenten konnten die „MINTees“ im Museum mit Licht und Farben sowohl die physikalischen Grundlagen des Lichts als auch seine Natur  sehend verstehen.

Beim Rundgang wurde anschaulich gezeigt, dass alle Bilder und Farben, die der Mensch wahrnimmt, erst im  Gehirn entstehen. Gleichzeitig konnten die jungen Besucher feststellen, dass mit einfachsten optischen Methoden die Augen und das Gehirn getäuscht werden können. Um viele Dinge, die man mit bloßem Auge nicht wahrnehmen kann, sichtbar zu machen, stand beim Rundgang  die Mikroskopie zur Seite: So konnten die MINtees eine Spinne in verschiedenen Vergrößerungen betrachten, um ihre kleinsten Details sichtbar zu machen. „Viele weitere Ausstellungsobjekte führten den MINTees vor Augen, dass man auch unter die Oberfläche der Dinge schauen muss, um sie zu verstehen“, erläuterte MINTorin Regina Fuchs.

Das  eigene Wärmebild war besonders begehrt.
Das eigene Wärmebild war besonders begehrt.

Umlagert von den Besuchern aus Siegen-Wittgenstein war die Wärmebildkamera. Das eigene Wärmebild war begehrt. Dabei zeigte es sich, dass Finger und Nasen oftmals kälter gemessen werden als man es selbst nach eigener Einschätzung wahrnimmt. Weiterhin wurde im Viseum mit einer feinen Nadel und einem Nadelöhr gezeigt, dass die Kombination aus Feinmechanik und Optik zu unglaublicher Präzision führen kann. Auch hier konnten die MINtees ihr Geschick bei einem Experiment unter Beweis stellen. Natürlich wurde in der Stadt der optischen Industrie auch die historische Ausstellung über die Entwicklung der Fotografie besichtigt. Das Viseum war 2007 von Unternehmen der ortsansässigen optisch-feinmechanischen Industrie und der Stadt Wetzlar eröffnet worden.  „Mein Eindruck war, dass durch den Besuch die Neugierde der MINTees geweckt wurde und  physikalische Grundlagen konnten spielerisch vermittelt werden“, fasste Regina Fuchs ihre Eindrücke zusammen.

MINToringSi neu gestartet

Unser Bild entstand bei der Vertragsunterzeichnung und zeigt von links nach rechts Prof. Dr. Dr. Ullrich Pietsch, Susanne Blasberg-Bense und Jörg Dienenthal.
Unser Bild entstand bei der Vertragsunterzeichnung und zeigt von links nach rechts Prof. Dr. Dr. Ullrich Pietsch, Susanne Blasberg-Bense und Jörg Dienenthal.

Von 2008 bis zum Sommer 2013 lief unter Federführung der Berliner Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) das Projekt „MINToring“ sehr erfolgreich an Gymnasien in Siegen-Wittgenstein. Ziel war es, junge Menschen für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu begeistern, ihr Interesse an den Natur- und Technikwissenschaften zu festigen und sie in den ersten Semestern ihres MINT-Studiums zu begleiten. Jetzt unterschrieben Susanne Blasberg-Bense, Leiterin der Schulabteilung bei der Bezirksregierung Arnsberg, Professor Dr. Dr. Ullrich Pietsch, Dekan der  Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät der Universität Siegen und Jörg Dienenthal, Vorsitzender des Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen e.V., in den Räumen der Dango & Dienenthal Maschinenbau GmbH, Siegen, den Kooperationsvertrag für das Nachfolgeprojekt „MINToringSi“, welches die bewährten Kernelemente des Ursprungsprojektes fortführt.

Die Formel MINT + Mentoring = MINToring steht dabei für die für die Projektidee und das Kürzel Si für die Region Siegen-Wittgenstein.  Der zentrale Baustein ist dabei nach wie vor die kontinuierliche Beratung und Unterstützung der Jugendlichen durch Studierende und Doktoranden der MINT-Fächer. Diese „MINToren“ stehen den Schüler/-innen und jungen Studierenden für insgesamt drei Jahre mit Rat und Tat zur Seite. Für die Durchführung von Veranstaltungen und Projekten wird auf das Angebot und die Einrichtungen wie z.B. Labore der Universität Siegen zugegriffen sowie Wert auf Kontakte zu heimischen Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie gelegt. MINToringSi richtet sich an Schüler/-innen der Q1(erstes Jahr der Qualifikationsphase in der Gymnasialen Oberstufe) der Gymnasien und Gesamtschulen im Kreis Siegen-Wittgenstein.

„Junge Menschen  bekommen noch in der Schule aufgezeigt, welche attraktiven Berufswege die MINT-Fächer eröffnen. Sie beschäftigen sich mit MINT-Themen unter Anleitung. Sie bekommen intensive Kontakte im Netzwerk zu Gleichgesinnten, Studierenden, zur Universität Siegen und zu heimischen Unternehmen. In Workshops und MINT-Camps werden ihnen zudem Schlüsselkompetenzen für ein späteres MINT-Studium vermittelt“, betonte Susanne Blasberg-Bense nach der Vertragsunterzeichnung. „Es ist enorm wichtig, jungen Menschen bereits während der Schulzeit zu zeigen, welche attraktiven Berufswege diese Fächer eröffnen. Der Praxisbezug von MINToringSi ist enorm hoch. Dies geschieht beispielsweise auch durch Betriebsbesichtigung und Gespräche direkt in Unternehmen. Die Schüler lernen dadurch auch MINT-Arbeitsplätze in Siegen-Wittgenstein kennen und können eine erste Orientierung für die spätere Berufswahl vornehmen“, so Jörg Dienenthal. „Unsere MINToren helfen über mögliche Startschwierigkeiten hinweg und geben praktische Tipps für den Hochschulalltag. Durch die Beratung und Begleitung in den ersten beiden Studiensemestern wollen wir Studienabbrüchen vorbeugen. Damit legen wir den Grundstein für ein erfolgreiches Studium vor allem an der Universität Siegen “, so Prof. Dr. Ullrich Pietsch.

Schülerinnen und Schüler, die sich für das Programm interessieren, wenden sich an den „MINToring“-Kontaktlehrer ihrer Schule oder richten Ihre Bewerbung direkt an die Programmkoordinatoren, Josef Wiesmann (VdSM) oder Dr. Bernd Klose (Universität Siegen).